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Meine Stylingtipps

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Typgerechtes Styling für die nicht ganz gewöhnliche Frau

In den Frauenzeitschriften bekommen Frauen immer wieder Tipps für typgerechte Kleidung, die Vorteile betonen und Mängel kaschieren helfen soll. Wenn ich mich selbstkritisch betrachte, dann bin ich körperlich eine Ansammlung vieler dort genannter Defizite. Hinzu kommt, dass mir aus biografischen Gründen viel erfahrungsbasiertes Wissen fehlte, was gutes weibliches Styling angeht. Doch ich habe gelernt. Aus eigenen Erfahrungen, sehr viel aus Feedback, aber auch aus Büchern und Zeitschriften. Hier möchte ich ein paar Tipps veröffentlichen, die auf meinen persönlichen Erfahrungen basieren.

Das Ziel der folgenden Tipps ist es, möglichst gut die Frau zu sein, die du sein möchtest. Es geht dabei nicht um besondere Anlässe (Hey! Party!), bei denen man es so richtig krachen lassen kann. Da gibt es für mich nur eine einfache Regel: ich ziehe an, was mir Spaß macht. 

Schwieriger finde ich es, die richtige Kleidung für den Alltag zu wählen. Es geht um Kleidung fürs Büro, die Shoppingtour, das Ausgehen mit netten Leuten. Die Kleidung soll mir gefallen, dem Anlass angemessen und hinreichend bequem. Sie soll mir aber auch helfen, mein weibliches Ego zu stützen. Ich will nicht, dass irgend jemand denkt: „Die Arme, wie sieht die denn aus?“. Sondern ich will wie die kompetente, moderne Frau wirken, als die ich mich sehe.

Through clothes we wear our bodies and fabricate our selves

Jennifer Craik

Man kann das finden wie man will, doch es ist einfach eine Tatsache: Frauen werden hinsichtlich ihres Äußeren sehr viel kritischer beurteilt als Männer. Die härtesten Kritiker sind sogar die Kritikerinnen, denn Frauen betrachten einander gründlicher und mit mehr Sachverstand als Männer.

Für Männer ist die Bekleidungsthematik mit Hose plus Hemd oder Shirt, vielleicht Krawatte oder Sakko schon erschöpfend beschrieben. Für uns Frauen ist die Lage deutlich komplexer. Mehr Formen, mehr Farben, mehr Materialien, mehr Muster und auch noch wechselnde Modetrends.

Sei du selbst

Das ist meine vielleicht wichtigste Erkenntnis zum Thema Styling: ich werde nicht dadurch eine akzeptable Frau, dass ich möglichst vollständig irgendwelche Klischees bedienen. Es geht vielmehr darum, die beste Version meiner Selbst zu sein. Der Bekleidungsstil muss nicht nur zu meinem Körper passen, sondern auch zu meinem Inneren. 

Um zu erklären, was ich damit meine, bemühe ich am Besten ein Negativbeispiel: mich selbst bei meinen ersten Versuchen. 

Meine Überlegung damals war, dass ich möglichst feminine Kleidung benötige, um meine männliche Körperlichkeit zu kompensieren. Also habe ich bei der Kleidungsauswahl primär auf eindeutig feminine Signale geachtet: glänzende Stoffe, Falten, Rüschen, Applikationen usw. Im Ergebnis habe ich mich der Öffentlichkeit als eine biedere, konservative, etwas ältliche Frau präsentiert, die ich im Inneren weder war noch sein wollte. Ich war dann zwar „eine Frau“, aber eben nicht ich. Das war eine vielleicht nette, aber etwas unbeholfen und tantenhaft wirkende Person.

Es war ein Lernprozess zu erkennen, dass ich nicht dann die „beste“ Frau bin, wenn ich die meisten Klischees bediene, sondern wenn ich mich als Frau am wohlsten fühle. Und ich bin nun mal eher der sportliche Typ als der damenhafte. Die Kleidung, die ich mag ist folglich eher Casual und möglichst nicht „madamig“.  Ich fühle mich in einem coolen Etuikleid mit Leggins flachen Schuhen wohler als mit einem Faltenrock samt Rüschenbluse und dazugehöriger Perlenkette. 

Das ist es schließlich, was Kleidung im Kern bewirken soll: sie soll mich zur besten Version von mir machen.

Auswahl

Das Großartige an weiblicher Kleidung ist zugleich die Quelle des Problems. Alles, was es für Männer gibt, gibt es auch für Frauen – bloß in mehr Formen, Farben und Mustern. Zusätzlich gibt es natürlich noch die Kleidungsstücke, die bloß für uns Frauen im Angebot sind. Doch die Auswahl ist nicht ohne Grund so groß. Es gilt, egal welche Figur wir haben, was auch für allee Frauen richtig ist: nicht jedes Kleidungsstück steht jeder Frau! Aber wie unterscheiden wir das eine von anderen? 

Wie soll man sich da auskennen? Das schaffen ja nicht mal alle geborenen Frauen – und das obwohl sie ihr Leben lang Zeit hatten herauszufinden, was ihnen steht und sie alle mögliche Beratung hatten oder hätten haben können. 

Allgemeine Tipps

Natürlich ist die weibliche Kleidung modeabhängig. Was im einen Jahr als unmöglich empfunden wird, kann schon im nächsten Jahr der letzte Schrei sein. Deshalb kann ich keine Detailempfehlungen z.B. zu Rocklängen oder Farben abgeben. Aber ich kann problembezogene Lösungshinweise geben, die unabhängig von der jeweiligen Mode immer gelten.

Orientiere dich an vereinfachenden Modellen

Form: Buchstaben

Bei der Auswahl der richtigen Mode gilt für uns die gleiche Regel, wie für jede andere Frau: die Körperform ist entscheidend für die Auswahl der Mode, die uns am besten kleidet.

Als Hilfestellung können wir die gleichen Figurtypen- Empfehlungen nutzen, die es für Frauen gibt, die ja auch das Problem haben, für ihren jeweiligen Körperbau aus der Vielfalt der Möglichkeiten sinnvolles herauszusuchen.

Am hilfreichsten finde ich die Figurtypen mit Buchstaben (A-, O-, V-, H- oder X-Typ). Die Körperform entspricht dabei über den Daumen gepeilt der Form des Buchstabens. Im Internet finden sich haufenweise Tipps und Beratungsangebote, die an dieser Kategorisierung ansetzen.

Körperbaubedingt gehören wir Trannies meist dem V oder H-Typus an, die runderen von uns, wären dann der O-Typ. In dieser Typisierung entspreche ich ziemlich genau dem V-Typ. Das bedeutet: breite Schultern, schmale Hüften, keine Taille. Es ist doch schon mal beruhigend, dass es auch genetische Frauen gibt, die so eine Figur haben.

Farben: Jahreszeiten

Neben dem Figurtypus gibt es noch eine weitere nützliche Typisierung: Die Farbtypen nach Jahreszeiten. Weiß oder schwarz gehen natürlich immer, aber wenn du zu farbigen Sachen greifen willst, dann sollten sie schon mit deiner Haut und deiner Haarfarbe harmonieren. Finde heraus, welcher Farbtypus du bist (Frühling, Sommer, Herbst oder Winter) und kaufe deine Kleidung in den entsprechenden Farben.

Mit diesen beiden Systemen kannst du schon eine beachtliche Schneise in das ansonsten fast unübersehbare Angebot an Damenbekleidung bringen.

Orientiere dich an Vorbildern

Wir haben Glück. Unsere Welt ist voll mit Lehrerinnen! Näheres dazu findest du im Artikel Spiele ohne Gendergrenzen 

Lass dich beraten

Es macht sowieso viel mehr Spaß, wenn man nicht alleine auf Shoppingtour geht. Ich gehe gerne mit Freundinnen shoppen, die mir den einen oder anderen Tipp geben können. Es ist auch sehr vorteilhaft, sich beim Kauf von einer guten Verkäuferin beraten zu lassen. 

Zusätzlich und unabhängig von konkreten Einkaufsbummeln ist es eine gute Idee, sich eine professionelle Farb- und Stilberatung zu gönnen. 

Anprobieren!

Egal wie toll ein Stück auf dem Bügel aussieht, du muss es anprobieren. Es gibt geniale Teile, die an den meisten Frauen toll aussehen, aber an dir einfach nur komisch. Egal ob Billigmode oder Designerkleid, ob etwas für dich richtig ist, merkst du erst, wenn du es trägst. Das kann zwar sehr frustrierend sein, wenn die hinreißende Bluse trotz richtiger Konfektionsgröße unter den Armen kneift oder am Handgelenk zu eng ist. Doch Kleidungsstücke sind nur dann wirklich schön, wenn sie an dir schön sind und dich schön sein lassen.

Umgekehrt ist es mir übrigens schon ab und zu so gegangen, dass sich etwas, das auf dem Bügel eher unscheinbar war, angezogen als echt spektakulär herausstellte. Eines meiner Lieblingskleider, das selbst mir einen sexy Hintern zaubert, sah auf dem Bügel zunächst so seltsam aus, dass ich es fast nicht angefasst hätte.

Einfache Regeln

Ausgehend von meinen eigenen Figurproblemen möchte ich zunächst einige allgemeine Hinweise geben:

Dunkel und hell

Dunkle Flächen wirken kleiner als helle. Daraus resultiert eine der wichtigsten Stylingregeln: Helle Farben, gemusterte und glänzende Materialien heben hervor, während dunkleres, einfärbiges und mattes Material optisch zurücktritt. Das bedeutet, helle Farben lassen eine Oberfläche größer und breiter erscheinen, während dunkle Flächen tendenziell kleiner und schmaler wirken.

Nun kommt es darauf an, was du erreichen willst. Wie beim Schminken, kannst du auch bei der Kleidung helle oder dunkle Farben mit ihren unterschiedlichen Effekten für dich nutzen.

Wenn du mir nicht glaubst, dann schau dir mal an, was weiße Strümpfe anrichten können! Kaum eine Frau hat so schlanke Beine, dass die nicht in weißen Strümpfen unvorteilhaft aussehen würden. Deshalb werden schwarze Strümpfe immer beliebt bleiben.

Ein Beispiel zeigt, wie das funktionieren kann. Ich habe einen breiten Oberkörper. Der wirkt natürlich in hellen Tops … genau! Also bin ich gut beraten, meinen Oberkörper in dunkleres Tuch zu hüllen, wenn ich möchte, dass meine breiten Schultern weniger auffallen. Weil ich eine schmale Taille und lange, schlanke Beine habe stehen mir dafür helle, gerne auch glänzende Röcke und Hosen.

Ablenkungsmanöver

Jede von uns hat sie, doch nur wenige sind mit ihr vertraut.
Die Kunst ist, sie zur Geltung zu bringen.
Wen?
Die eigene Schokoladeseite!

Die allgemeine Regel lautet, dass man die Blicke dahin lenkt, wo wir unsere Stärken haben. Unsere Problemzonen wollen wir dagegen optisch eher uninteressant machen. 

Daraus folgt zunächst, dass du nicht überall bling-bling machen solltest. Dann wissen unsere Betrachter*innen nicht wohin sie schauen sollen. Wir wollen aber den Blick lenken. 

Praktisch bedeutet das, dass du für den Bereich Problemzone und auch an ihren Rändern am besten matte Stoffe, z. B. Baumwolle, Wolle in dunklen zurückhaltenden Farben des eigenen Farbtyps wählst. Verzichte auf alles, was den Blick anzieht. Muster, betonte Nähte, Applikationen oder Accessoires oder Schmuck direkt auf oder in der Nähe von Problemzonen sind ungünstig.

Stattdessen solltest du umgekehrt deine Stärken betonen und den Blick mit leuchtenden, hellen Farben, wenn es passt auch glänzenden Stoffen dorthin lenken. Hilfreich ist sind auch Strukturen, lebhafte Muster sowie Schmuck, sonstige Acessoires oder Applikationen.

Wenn ich also meinen traumhaften (und sündhaft teuren) Rock aus hellblauer, gemusterter Wildseide trage, dann beraube ihn und ich mich der Wirkung, wenn der Blick dort nicht hängen bleiben kann. Also: ein schlichtes Oberteil und Zurückhaltung beim Schmuck.

Sonderthemen

Wie bereits erwähnt, bringt eine männliche Genetik einige spezifische Probleme mit sich. Das sind insbes. die Größe, der Körperbau, die Fettverteilung und die Körperbehaarung. Deshalb zu diesen Bereichen noch ein paar konkretere Anmerkungen.

Größe

Ein Problem, das viele von uns haben, ist die Körpergröße. Laut einer Erhebung von 2014 lag die Durchschnittsgröße bei 180 cm (Männer) bzw. 166 cm (Frauen). 

Wenn ich mir die jüngeren Frauen anschaue, habe ich zwar das Gefühl, dass die tendenziell eher größer sind als der Durchschnitt. Trotzdem bin ich für eine Frau immer noch sehr groß, weil ich nämlich selbst für einen Mann groß bin.

Deshalb kommen nun einige Hinweise für große Frauen.

  • Haltung

Der wichtigste Tipp als erstes: Halt dich gerade!

Das ist ein spezielles Problem von mir und ich muss selbst dauernd an meiner schlechten Körperhaltung arbeiten. Deshalb möchte ich besonders darauf hinweisen, dass jeder Versuch sinnlos ist, sich über die Körperhaltung klein zu machen. Das wirkt nicht klein, das wirkt krumm! Wenn du schon groß bist, dann musst du auch dazu stehen und dich gerade halten. 

Wenn du gebückt und im vorgezogenen Schultern durch die Gegend schleichst, bist du nicht kleiner und unauffälliger, sondern du fällst wegen deiner miesen Haltung erst richtig auf.

Es gibt übrigens einen einfachen Kniff für eine zugleich aufrechtere und femininere Haltung: Drehe im Stehen und Gehen deine Daumen nach vorne, vielleicht sogar ein wenig nach außen!

  • Absätze

Die Absatzfrage für größere Frauen ist schwierig. Ich kann mich zwischen zwei gegensätzlichen Positionen nicht entscheiden.

Ansatz 1: Du bist schon groß genug, also nimm flache Schuhe, damit du nicht zum Leuchtturm wirst. Viele große Frauen tendieren eher zu flachen Absätzen. Und wenn du Probleme kriegst, kannst du in ihnen schneller weglaufen. Gut für uns lange Mädels sind Ballerinas. Die sind nicht nur von Haus aus flach, sondern lassen die Beinlänge auch gestauchter erscheinen. Für die kalte Jahreszeit eignen sich halbwadenhohe flache Stiefel, am besten mit runder Spitze.

Ansatz 2: Es ist sowieso egal, auf die 5 oder 10 Zentimeter kommt es auch nicht mehr an! Prozentual sind 8 cm bei einer 1,85 m Frau, weniger als bei einer 1,55 m Frau. Der höhere Absatz bringt so viele Vorteile für die Haltung, das Körpergefühl, das Aussehen und die Körpersprache, dass der Nachteil von noch ein paar Zentimetern mehr gar nicht ins Gewicht fällt.

Beide Argumentationslinien haben etwas Richtiges, keine ist zwingend. Entscheide dich je nach deinem Gefühl.  Ich mache es genau so: ich nehme immer die Schuhe, die mich gerade am meisten anlachen.

Da ich auf großem Fuß lebe, noch ein weiterer Tipp. Du solltest beachten, dass Schuhe mit einer runden Spitze den Fuß optisch verkleinern, im Gegensatz zu spitz zulaufenden Pumps. 

  • Lange Extremitäten

Trotz der statistisch nachgewiesenen Veränderung, dass Frauen durchschnittlich größer geworden sind, haben sich die Modelabel nur bedingt angepasst. Die meisten Artikel, insbesondere Jacken und Hosen sind für relativ kurze Extremitäten geschneidert. Es gibt zwar Mode in Langgrößen, doch die ist in deutschen Kaufhäusern und Boutiquen noch seltener zu finden als peppige Mode in Größen ab 48. 

Rühmliche Ausnahme sind nur einige Hosenmarken, die Jeans sogar für meine Stelzen im Programm haben. 

  • Jackenformen

Frauenjacken sind häufig kürzer als Männerjacken. Es gibt viele Modelle, die auf der Hüfte enden. Das ist deswegen so, weil viele Frauen im Verhältnis zum Oberkörper kurze Beine haben. Kurze Jäckchen kaschieren das und lassen die Beine länger wirken. Wenn man wie ich sowieso schon sehr lange Beine hat, dann ist eine kurze Jacke zu viel des Guten. Das wirkt wie eine Karikatur.

Also achte ich bei Jacken darauf, dass sie über die Hüfte gehen und die Hüftpartie schön tailliert ist. Das täuscht darüber hinweg, dass ich weniger Hintern zu bieten habe, als das bei einer Frau schön gefunden wird. 

  • Lieber nicht

(Fast) alles mit Längsstreifen, sowie Blusen mit tiefen länglichen Ausschnitten oder Jacken mit lang gezogenem Revers solltest du meiden. Ebenso einfarbige Kombinationen!

Diesen Tipp kann ich aus eigener Erfahrung nur betonen. Weil ich meinte, dass ich sowas brauche, habe ich mir bei Betty Barclay ein Businesskostüm gekauft. Getragen habe ich es bisher nur einmal – ausgerechnet für ein Shooting mit einem Profi-Fotografen. Als ich später die Bilder zu sehen bekam, habe ich gedacht, mich trifft der Schlag! Leider muss ich sagen: ich sehe darauf aus, wie eine anthrazit- nadelgestreifte Schrankwand!

Stattdessen solltest du den Körper mit optischen Brüchen unterteilen. Das geht mit auffälligen Accessoires, Farbwechseln oder Mustern. Hilfreich ist auch eine Kombination von unterschiedlich langen Oberteilen zu einem Lagenlook. So kannst du z.B. enge Hosen oder Leggins zusammen mit Tuniken oder kurzen Kleidern tragen.

Fettverteilung

Die Genetik von Transfrauen bringt es mit sich, dass uns die weiblichen Rundungen komplett fehlen, wenn wir schlank sind. Sind wir dagegen im Besitz von Fettpölsterchen, lagern diese sich dummerweise an den falschen Stellen an.

Kleidung muss passen! Ja, figurbetonte Kleidung wirkt feminin … aber nur, wenn die Figur, die betont wird, auch feminin ist.

An dieser Stelle kann ich ein Thema nicht vermeiden: das Bäuchlein. Selbst ansonsten sportlich, schlanke Personen mit männlichen Genen, haben häufig ein ansehnliches Fettpolster am Bauch. Das wirkt sehr unvorteilhaft, wenn es durch enge, helle Bekleidung betont wird. 

Ich mit meiner eher kantigen Figur, profitiere von fließenden Linien. Die erzeugt man, wenn die Bekleidung großzügig wirkt. Vor allem sollte das Oberteil locker über den Hüftbereich fallen. Es gibt praktisch nichts, was dich größer und unförmiger wirken lässt, als zu kleine und zu enge Kleidung. Der Vorteil sagen zu können „ich trage eine 38“ ist zu teuer erkauft, wenn du dadurch aussiehst wie eine Presswurst.

Verbreitet gibt es die Angst, dass große Kleidung nicht kaschiert nicht, sondern noch mehr Volumen gibt. Mag sein, aber es wirkt trotzdem souveräner.

Körperform

  • Schmale Hüften

Hier hilft alles, was aufträgt: Ballon- oder Volant-Röcke, breite Taschen oder weit geschnittene Hosen. Volumen, das auf der Hüfte aufspringt (Gürtel), erzeugt optisch weiblichere Hüften. An dieser Stelle kommt die Ausnahme von der Warnung vor längsgestreifter Kleidung: längsgestreifte, weite Hosen sind ein Hingucker, wenn die Beine lang genug sind. 

  • Breite Schultern

Faustregel: je weiter der Halsausschnitt ist, desto schmaler wirken die Schultern! Also achte ich bei Shirts darauf, dass sie einen möglichst breiten Halsausschnitt haben.

Auch der Schnitt der Schulterlinie bewirkt etwas. Raglanärmel zum Beispiel lassen die Schulterpartie weicher und schmaler wirken.

  • Adamsapfel

Schals und Tücher sind das Patentrezept, um den Adamsapfel zu kaschieren. Egal, ob als enges Tuch oder locker getragen. Tücher sind einfach praktisch.

Rollkragen sind die Ausnahme von der Regel, dass weite Kragen bei breiten Schultern besser sind. Hier ist der Halsausschnitt zwar extrem eng, doch der Rollkragen hat einen anderenen Vorteil: er kaschiert den Adamsapfel!

Körperhaare

Fast jede Frau hat ein Problem mit ihrer Körperbehaarung. Deshalb gibt es viele Produkte zu kaufen, die helfen sollen, das zu bewältigen. Im Prinzip ist die Lösung einfach: Rasieren, epilieren oder sonstwie entfernen! Grundsätzlich ist es für Frauen kein Tabu mehr, Achselhaare oder behaarte Beine zu haben. Doch für mich gilt: es wäre eine Irritation mehr. Oder anders herum: es ist eine Möglichkeit mehr, meiner Weiblichkeit Ausdruck zu verleihen. Es ist ein wenig äußere Männlichkeit, die ich vermeiden kann.

Ansonsten gilt für uns: wenn wir Haare an Stellen haben, die bei Frauen üblicherweise kahl sind, dann sollte man da keine nackte Haut zeigen. Oder umgekehrt: Nackte Haut (außer der Kopfhaut ;-)) ist für mich als Frau haarlos! Und wenn man sie nicht rasieren möchte (z.B. weil ein kahles Bein den Kumpels von der Fußballmannschaft schwer zu erklären wäre), dann muss man sie halt mit Stoff bedecken.

Dass „Stoff“ im Sinne meiner letzten Anmerkung so viel bedeutet wie „undurchsichtiges Gewebe“, muss ich nicht extra betonen, oder? Sicherheitshalber: eine 20Den-Strumpfhose (egal welcher Farbe!) ist nicht undurchsichtig. Beinbehaarung unter einer Feinstrumpfhose ist unästhetisch! Da fallen die Härchen fast noch mehr auf, als bei nackten Beinen.

Achtung: nicht nur Strumpfhosen können transparent sein, auch manche Shirtgewebe sind sehr viel transparenter, als man glaubt. Unrasierte Arme können durch sie hindurch ebenso gesehen werden wie Achselhaarbüsche.

Wenn ich schon über transparente Stoffe rede, dann möchte ich gleich auf eine weitere Tatsache hinweisen: weiße Stoffe sind fast immer ein wenig transparent! Deshalb sollte die Dame mit Stil unter einem hellen Oberbekleidungsstück nichts anderes als weiße oder hautfarbene Wäsche tragen. Merke: Die schönste Unterwäsche ist unsichtbar! 

Resumee

Okay, das waren ein paar einfache, allgemein anerkannte Regeln angereichert mit meinen eigenen Erfahrungen. Der Fokus lag dabei auf den Tücken, die ich selbst zu bewältigen habe. 

Ich hoffe, es war auch etwas dabei, das dir hilft noch ein bisschen mehr die Frau zu sein, die du innerlich bist. Die hat es nämlich verdient, schön zu sein.

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© Jula Böge 2020

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