Zum Inhalt springen

Manchmal bin ich eine blöde Ziege!

  • von

Weiblichkeit durch Sprache ausdrücken

Ausgangspunkt

Artikel, die sich mit der femininen Sprechstimme auseinandersetzen gibt es eine ganze Menge. Ich habe selbst einige auf meiner Site (Frauenstimme, Weibliche Stimmtechniken, Sprechtechniken der Frauen). Nichts gefunden habe ich bisher über die inhaltliche Seite der Sprache. Da gibt es nämlich auch geschlechtsspezifische Aspekte:
Wie bezeichnet man sich, wenn man über sich selbst redet?
Mit was werden wir verglichen und mit was vergleichen wir uns selbst?

Diese Fragen öffnen ein – wie ich finde – sehr interessantes Spielfeld auf dem wir unsere Transidentität ebenso ausdrücken können, wie durch einen schicken Rock.

In meinem Artikel Spiele ohne (Gender-)Grenzen habe ich ausgeführt, wie man sich auch ohne Kleidung weiblich fühlen kann, in dem man sich weiblich verhält bzw. feminin bewegt.

Hier möchte ich ein anderes Feld eröffnen, auf dem wir uns tummeln können: die Sprache.

Dass Frauen von sich selbst grammatikalisch anders reden als Männer, ist eine triviale Feststellung. Aber wie wir von uns sprechen, hat auch jenseits der Grammatik Bedeutung. Letztlich definieren wir unsere Identität in relevantem Ausmaß über Sprache.

Selbstreferenz

Wenn andere von uns sprechen, dann erfahren wir, wie sie uns sehen (s.a. Feedback) und wenn sie nicht den Namen benutzen oder uns direkt ansprechen, dann erfahren wir über die verwendeten Personalpronomina und andere sprachliche Hinweise, ob sie von uns als von einem Mann oder einer Frau sprechen. Das können wir uns häufig nicht aussuchen. Manchmal muss ich sogar darauf hinweisen, dass ich möchte, dass von mir als Frau gesprochen wird, wenn ich in weiblicher Version unterwegs bin.

Freiräume gibt es jedoch, wenn Menschen anfangen über sich selbst zu reden. Ein Mann sagt „Ich bin ein …“, eine Frau sagt „Ich bin eine …“.

Wie sprechen wir von uns? Welche Vergleiche nehmen wir, wenn wir über uns selbst reden. Wen oder was nehmen wir als Referenz?

Wir sind in der guten (oder auch schlechten) Situation, dass wir uns selbst aussuchen können, wie wir von uns sprechen.

Eindeutigkeit

Diejenigen von uns, die Eindeutigkeit erreicht haben und leben, haben es leicht.
Sie wählen die gewünschte Form. Sie sprechen von sich so, wie Frauen nun mal von sich sprechen.

Im Verborgenen

… ist die Sache deutlich schwieriger.

Die einfache Regel ist natürlich, dass man immer die Selbstreferenz wählt, die der Rolle entspricht, in der man sich gerade bewegt. Aber auch jenseits davon gibt es Bedarfe oder anders formuliert Spielmöglichkeiten.

Viele von uns leiden darunter, dass sie viel zu selten in der gewünschten Rolle agieren können und viel zu häufig in der angeborenen agieren müssen. Da suchen wir natürlich Entlastung auch jenseits von mühsam herausgeschundenen Ausgängen oder Stunden in der gewünschten Rolle. Eine übliche Entlastungsmaßnahme ist das Tragen der Wäsche des anderen Geschlechtes unter der unauffällig rollenkonformen Oberbekleidung. Auch das Tragen von Unisex-Kleidung aus den Regalen des Wunschgeschlechtes gehört dazu. Es darf für viele von uns im männlichen Alltag auch mal Frauenkleidung sein, die man nicht (zumindest nicht auf den ersten und zweiten Blick) als solche erkennt.

Über die Entlastung, die spielerischer Umgang mit Bewegungsmustern bringen kann, habe ich anderweitig schon berichtet.

Die sprachliche Selbstreferenz bietet ein weiteres Spielfeld, auf dem Mutige aber auch Vorsichtigere sich ausprobieren können.

Ich

Eine geschlechtsbezogene Differenzierung beim Wort „ich“ gibt es in der deutschen Sprache leider (oder doch eher „zum Glück“?) nicht. Das Wort „ich“ ist in unserer Sprache neutral. Männer und Frauen gebrauchen das Wort gleichermaßen. Das habe ich (sic!) für selbstverständlich gehalten, weil das in den Sprachen, die ich kenne ebenso ist.

Thailand

Es geht aber auch anders. Z.B. in der thailändischen Sprache. Dort gibt es kein Wort für „ich“, sondern eine Vielzahl von Worten, die kontextbezogen sind und Aussagen darüber beinhalten, wie man sich selbst sieht und zu wem man spricht.

Sehr interessant finde ich den Artikel „Wie ‚Haar‘ zu ‚Maus‘ wird: Geschlechtsbezogene pronominale Referenz im Thailändischen“ von Korakoch Attaviriyanupap.

In dem Aufsatz wird zunächst erklärt, wie jemand auf Thailändisch von sich selbst spricht. Wie erwähnt, es gibt kein eindeutiges Wort für „ich“. Bei der Bezugnahme auf die eigene Person muss deshalb eine Auswahl getroffen werden, die von mehreren Faktoren bestimmt wird, insbesondere von der sozialen Rolle der Gesprächsteilnehmer sowie von der Geschlechtszugehörigkeit des Sprechers.

Konkret bedeutet, dass der Gebrauch der Pronominalreferenz im formellen Kontext überwiegend geschlechtsspezifisch ist. So gibt es in der gesprochenen Sprache im formellen Kontext keine geschlechtsneutrale Selbstreferenz. Jeder bzw jede Sprechende muss also, wenn er oder sie über sich selbst redet, „Farbe bekennen“. Das ist natürlich besonders kritisch bei transidenten Menschen, deren Geschlechtsidentität von dem, was nach außen sichtbar ist, abweicht. Sie müssen sich entweder verleugnen oder ihre wahre Identität offenlegen.

Diese Problematik wird am Beispiel des Kinofilms „The Iron Ladies“ genauer dargestellt.Das besondere an den Iron Ladies ist, dass diese Volleyballmannschaft praktisch vollständig aus Transgendern besteht (im Aufsatz als „weibliche Männer“ bezeichnet). Für diese Personen wird nun betrachtet, welche Worte sie benutzen, wenn sie über sich selbst reden. Da thailändische Formen der pronominalen Referenz der ersten Person geschlechtssensibel sind, spielt die Geschlechtsidentität eine große Rolle.

Stuft ein Mann sich als „weiblich“ ein, hat er ebenfalls das Bedürfnis (oder umgekehrt die soziale Verpflichtung), diese Feindifferenzierung der Beziehungen sprachlich auszudrücken, vor allem bei der Kommunikation innerhalb seiner vertrauten Gesellschaft. Wenn er deshalb im Gespräch auf sich selbst referiert, wird ‚Haar‘ (= übliche männliche Selbstreferenz) zu ‚Maus‘ (= übliche weibliche Selbstreferenz) . 

Wie das Spiel funktioniert 

Nun aber zum Deutschen. Hier gibt es diese Pflicht zur Offenbarung oder Verleugnung der Geschlechtsidentität nicht.

Gleichwohl ist die deutsche Sprache nicht geschlechtsneutral (mal abgesehen vom neutralen „ich“). In vielfältiger Weise spielt das Geschlecht eine Rolle, wenn man von sich oder von anderen Menschen redet.

von „innen“

Die Eigenschaft der deutschen Sprache, dass so gut wie jedes einen erwachsenen Menschen bezeichnende Substantiv sofort sein Geschlecht zu erkennen gibt, weil es eine von der männlichen Grundform abgeleitete weibliche Form, die meist durch ein angehängtes „in“ gebildet wird, sorgt dafür, dass eine genderkorrekte Sprache reichlich kompliziert ist. Immer wenn es korrekt sein muss, muss man beide Geschlechter erwähnen. Das „Gendern“ von offiziellen Texten ist eine ungeliebte und auch tückische Angelegenheit.

Lange Zeit bin ich davon ausgegangen, dass es für mich ein Nachteil ist, dass die deutsche Sprache so geschlechtsbezogen ist. Das grammatikalische Geschlecht ist allgegenwärtig. Ob die handelnde Person ein Mann oder eine Frau ist, wird durch den Zusatz „in“ immer verraten. Doch für Menschen wie mich schafft diese Eigenschaft der deutschen Sprache ein großes Potential für Klarheit zu sorgen!

Da ist das Englische anders. Ob „the soldier“, „the teacher“, „the driver“ oder „the lawyer“ ein Mann oder eine Frau ist, ist direkt nicht erkennbar. Das wirkt zunächst so, als ob es weniger diskriminierend wäre. Allerdings ist es im Englischen dadurch auch viel schwerer, sich (bei Bedarf) durch Nutzung entsprechender Begriffe aktiv einem Geschlecht zuzuordnen.
„A friend“ kann eine Freundin sein oder ein Freund. Ich habe keine Chance eine „Duftmarke“ zu setzen.

Nicht immer bin ich so überzeugend als Frau, wie ich mir das wünsche. Und ich tue gut daran, deutlich zu machen, dass ich als Frau gesehen und behandelt werden will. Die Mittel um das zu tun stellt mir die Sprache bereit. Ich kann von mir als Kundin, Interessentin, Anfängerin oder was auch immer mit „in“ am Ende reden und dadurch Signale setzen, mit welchem Geschlecht ich angeredet werden will.

Das „in“ gibt mir, wenn ich es wünsche, die Möglichkeit mich eindeutig auf die Seite der Frauen zu stellen.

auch als Mann

Während es der Klarstellung dient, wenn ich in weiblicher Version agiere, ist es ein Mittel der Provokation, wenn ich mich in männlicher Erscheinung als „irgendwas-in“ bezeichne oder in anderer Weise von mir als grammatikalischem Femininum rede.

Für viele von uns, ist es nicht opportun, sich in bestimmten gesellschaftlichen Situationen  eindeutig auf die Seite der Frauen zu schlagen. Zum Glück bietet unsere Sprache differenzierte Möglichkeiten der eigenen Femininisierung.

Spielfeld grammatikalisches Geschlecht

Genus und Sexus

Sexus ist der Begriff für das biologische Geschlecht von Menschen, Tieren und Pflanzen. Dagegen bezeichnet Genus das grammatikalische Geschlecht von Substantiven. Und davon gibt es im Deutschen bekanntermaßen drei: männlich, neutral und weiblich. Diese Situation ist deshalb interessant, weil Genus und Sexus zwar üblicherweise parallel gehen, aber eben nicht immer. Es gibt sehr viele Fälle, in denen  biologisches und grammatikalisches Geschlecht auseinanderfallen!

Katzen z.B. können auch männlich sein! Und ein Hund weiblich.

Sonstige Gegenstände und Begriffe haben überhaupt kein biologisches Geschlecht, sondern nur ein grammatisches. Hier kann man sich hemmungslos austoben, insbesondere, wenn es (wie häufig bei Tieren) keinen Zusammenhang zwischen dem grammatikalischen und denm biologischen Geschlecht gibt. 

Verschiedene Stufen

Wie geht das genau?

Wenn ich von mir selbst rede, kann ich mir grundsätzlich aussuchen, mit wem oder was ich mich vergleiche bzw. wie ich mich benenne.

Nehmen wir eine übliche Selbstbeschimpfung. Nach einem Fehler, den ich mir geleistet habe, kann ich mich als dummen Hund, dummes Schaf oder auch als dumme Kuh bezeichnen.

Da es der Normalfall ist, dass sich Männer auch männlich referenzieren (im Beispiel wäre das der „dumme Hund“), ist das uninteressant, wenn wir Weiblichkeit dokumentieren oder zumindest mit ihr sprachlich kokettieren wollen.

1. Vergleich mit grammatikalisch neutralen Begriffen

Weitgehend unverdächtig, aber doch irritierende. Es gibt eine Menge Begriffe, insb. Tierarten, die grammatisch neutral sind und bei denen doch eine weibliche Assoziation ausgelöst wird, weil der Normalfall das weibliche Tier ist und es für die männlichen Exemplare spezielle Worte gibt. Als Beispiele seien hier das Schwein (männlich: der Eber) und das Schaf (männlich: Bock oder Widder) genannt.

Wenn ich mich selbst der Dummheit bezichtige, mich aber weder männlich vergleichen noch meine weibliche Seele allzu deutlich offenlegen will, dann nutze ich gerne das Schaf. Mehr als ein irritiertes Flackern in den Augen sprachlich sensibler Zuhörer habe ich damit noch nie hervorgerufen. Und mir ist es viel lieber ein dummes Schaf zu sein, als ein dummer Hund.

Exkurs: DAS Mitglied!

(Tut mir leid, aber ich muss das mal loswerden!)

Als besonders tückisch hat sich das Wort „Mitglied“ erwiesen und ich kann inzwischen nicht mehr lachen, wenn ich sehe, dass Leute aus überzogener Korrektheit, wahrscheinlich aber eher aus sprachlicher Blödheit von „Mitglied(er)innen und Mitgliedern“ schwafeln. Vielleicht finden sie das ja auch lustig. Ich nicht. Mich nervt es. Es heißt DAS Mitglied und nicht der Mitglied! Das Substantiv ist grammatikalisch neutral und die weibliche Form einfach nur Panne.

Eigentlich stellen sich die Schreiber/innen des Wortes „Mitgliedin“ erst richtig als frauenverachtend dar, denn sie erwecken den Anschein, dass selbst neutrale Begriffe im Normalfall männlich sind und einer weiblichen Ergänzung bedürfen. Für mich ist sowas Chauvinismus, wenn es nicht einfach Dummheit ist.

2. Vergleich mit „weiblichen“ Gegenständen

Natürlich haben Gegenstände kein richtiges Geschlecht, aber die Worte für sie haben ein grammatikalisches Geschlecht. Beispiel „Ich möchte Ihnen eine Hilfe sein“ oder „Ich will dir keine Last“ sein. Auch diese weiblichen Anlehungen sind komplett unverdächtig.

Allerdings gibt es hier auch solche, die weiblich vereinnahmt sind und deshalb schon etwas riskanter in der Verwendung durch (scheinbar) echte Männer. Beispiel: die „dumme Nuss“.

3. Vergleich mit grammatikalisch weiblichen Tierarten, die nicht notwendig biologisch weiblich sind

Hier wird es schon ein wenig prickelnder unter dem Gesichtspunkt des Bekenntnisses zur Weiblichkeit. Aber generell ist es immer noch unverdächig, wenn man sich als „lahme Ente“ oder „fleißige Biene“ bezeichnet. Da es sich bei den beiden Beispielen um stehende Redewendungen handelt, ist auch hier die Gefahr gering Aufmerksamkeit zu erregen, obwohl man sich selbst eindeutig weiblich positioniert hat.
Weitere Beispiele wären die Schnecke, die Ameise, die Ziege usw. usf. 

So, mit diesen Beispielen ist wohl deutlich geworden, was so alles geht. Bei aufmerksamer Beobachtung und mit ein wenig Grübeln lassen sich sicher eine Menge Begriffe finden, mit denen „Mann“ sich weiblicher geben kann.

Von sich als Frau reden

Der oder die?

Manche geschlechtsspezifischen Bezeichnungen unterscheiden sich lediglich durch den Artikel, der ihnen vorangestellt wird.
Du betrittst einen Raum, schaust dich um und fragst: „Bin ich … Letzte?“
Und an Stelle der Pünktchen sagst du „die“ oder „der“, je nachdem ob du dich als Mann oder Frau bezeichnen möchtest.

Solche oder ähnliche Gelegenheiten habe ich schon dazu genutzt, mich weiblich zu referenzieren. Wohl weil klanglich die beiden Worte eng beeinanderliegen, hat noch nie jemand darauf kritisch reagiert. Allerdings ist es schon riskant, sich so offen zu bekennen.

Noch ein wenig unauffälliger ist die Nutzung der unbestimmten Artikel. „Ich bin eine der Letzten, oder?“ ist klanglich kaum von der männlichen Version zu unterscheiden. Und im Zweifelsfall kann man immer noch behaupten, die anderen hätten sich verhört.

Person

Die Allzweckwaffe für risikoscheue Sprachspielerinnen!

Ich kann mich immer als Person bezeichnen! Person ist begrifflich neutral, aber grammatikalisch weiblich. Durch Nutzung dieses Begriffs kann ich von mir wie von einer Frau reden. Die ganze Grammatik ist feminin und ich bleibe trotzdem unangreifbar.
„Ich bin eine selbstständige Person!“

Zudem hat Person noch den Charme der political correctness, weil dieses Wort von Gender-Mainstreaming-Personen gerne verwendet wird, um alte patriarchale Begriffe korrekt zu machen. So wird z.B. neuerdings überall aus dem „Vertrauensmann“ die „Vertrauensperson“. Wer hatte vor einigen Jahren schon eine Kontaktperson?

Exkurs: „gendern“

Dieses neue Verb beschreibt die Notwendigkeit, dass alle offiziellen Texte mittlerweile sprachlich neutral formuliert werden müssen.

Es handelt sich hier um eine Errungenschaft der Feministinnen, die es satt hatten, dass Frauen in deutschen Texten nie ausdrücklich erwähnt, sondern immer bloß „mitgemeint“ waren. Gesetzestexte und anderes richteten sich bloß an Männer, weil immer bloß von Tätern, Käufern, Schuldnern, Arbeitnehmern, Ministern … die Rede war, obwohl es inzwischen auch Ministerinnen usw gab.

Was im Behörden- und Unternehmensalltag zu einer komplexen und lästigen Pflichtübung geworden ist, die Texte leider nicht unbedingt lesbarer macht, ist für uns eine wichtige Sache. Frauen sind nicht bloß mitgemeint, sondern werden mitgenannt.

Für die Tücken des Genderns gibt es ein schönes Beispiel, nämlich die Hebamme. Dieses Wort ist ohne direktes männliches Pendant. Hebammen sind weiblich.

Als der Beruf der Hebamme (der einzige Beruf übrigens, der bis 1987 allein Frauen offenstand) für Männer geöffnet wurde, standen die Rechtspersonen (;-)) vor einem Problem. Das Hebammengesetz musste geändert werden.

Wie heißt eine männliche Hebamme? Hebammer???
In Deutschland wurde 1987 „Entbindungspfleger“ als Maskulinum eingeführt.

Anders jedoch unsere südöstlichen Nachbarn: Der §1 Hebammengesetz in Österreich schreibt aber ausdrücklich Hebamme auch für männliche Berufsausübende vor: „Die Berufsbezeichnung Hebamme wird daher für beide Geschlechter gelten“ (S. 20 Erl.RV zum HebG). 

Okay. Was ich sagen wollte: durch die im „gendern“ ausgedrückte Sensibilität in Geschlechterfragen, haben wir eine weitere Spielwiese, die es uns ermöglicht, zumindest ergänzend als Frauen angesprochen zu werden.

A bissel was geht immer

Sprache ist ein mächtiges Werkzeug, denn sie erzeugt Bilder. Ebenso wie unsere Erscheinung bietet die Sprache sich als Projektionsfläche für unser Inneres an.

Gerade für diejenigen von uns, die nicht Vollzeit offen in dem Geschlecht leben, mit sie sich identifizieren, ist die nur unzureichend gelebte Seite häufig sehr defizitär. Neben der Kleidung und der Körpersprache ist die Sprache eine weitere Möglichkeit mehr Weiblichkeit in den Alltag zu bringen und auch gegenüber der Umwelt und sich selbst ehrlicher zu sein, ohne sich gleich als transidente Person bekennen zu müssen.

Ansonsten langweilige Gespräche können ganz neue Facetten bekommen und richtig prickelnd werden, wenn man sie bewusst nutzt um seine Weiblichkeit ein wenig auszuleben.

Viel Spaß dabei.

© Jula 2008

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.