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Handtaschenphysik

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Das Phänomen:

Vielen, wenn nicht allen von euch, ist es bestimmt schon ebenso ergangen wie mir und eigentlich allen Nutzerinnen von Handtaschen. Dinge verschwinden und tauchen plötzlich wieder auf!

Der Vorgang läuft bei mir ungefähr so ab:

Ich suche etwas, von dem ich weiß, dass ich es in die Handtasche getan habe. Ich öffne sie und greife an die Stelle wo der Gegenstand, sagen wir z.B. mal mein Autoschlüssel, sein müsste…. nichts. Ich taste noch ein wenig herum … wieder nichts. Ich gucke rein: alles was da sein müsste ist da, nur vom Autoschlüssel keine Spur! Auch nicht, nachdem ich die in der Tasche sichtbaren Objekte mit der Hand umgeschaufelt habe. Der Schlüssel ist einfach weg. Ich schließe die Handtasche um besser nachdenken zu können. Hatte ich ihn etwa in die Jacke getan? Nein, bestimmt nicht, ich kann mich auch genau erinnern, wie ich die Tasche aufgemacht und den Schlüssel reingelegt habe. 2. Versuch, ich mache die Tasche auf und was liegt deutlich sichtbar neben oder auf dem anderen Kram? Genau!

Wer eine solche Situation noch nicht erlebt hat, hebe die Hand. … Danke, genau wie ich dachte. Jede von uns hat das schon erlebt.

Die Erklärung:

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich es kapiert habe, aber dann war es sonnenklar! Es hat nichts mit Psychologie oder Esoterik zu tun, sondern mit Physik. Das Phänomen ist nur damit zu erklären, dass Handtaschen eine 4-dimensionale räumliche Struktur haben. Zusätzlich zu den normalerweise ausreichenden drei Raumdimensionen Länge, Breite und Höhe verfügen Handtaschen offensichtlich noch über eine 4. Raumdimension. Der Verständlichkeit halber nenne ich sie mal „Tiefe“. So wie Kanten die Grenzen einer Fläche und Flächen die Grenzen eines Körpers sind, so sind 3-dimensionale Körper die Grenz“flächen“ eines 4-dimensionalen Raumes. Ich weiß, es macht etwas Mühe sich das vorzustellen. Das Problem ist, dass unsere Sinne nur auf die Wahrnehmung von drei Raumdimensionen eingerichtet sind und wir für die 4. blind sind. Das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gibt! … und in handelsübliche Handtaschen ist das eingebaut! Jawohl! Der verschwundene Schlüssel hat sich in einer 4-dimensionalen Falte meiner Handtasche aufgehalten und deshalb konnte ich ihn trotz intensiver Suche nicht sehen. Dann ist er beim wiederholten Öffnen an die für mich sichtbare Oberfläche oder Außenkante, also das was wir als den „normalen“ Raum kennen und wahrnehmen können, gerutscht und war wieder sichtbar. Ganz einfach, wenn man’s weiß! 

Übrigens lässt sich damit (und ich halte das für einen weiteren unwiderlegbaren Beweis meiner „Raumdimensionstheorie des Handtaschenvolumens“) auch das speziell für Männer unerklärliche Fassungsvermögen von Handtaschen erklären. Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass in eine gute Handtasche der halbe Hausstand passt, aber bei rationaler Betrachtung ist das doch nur erklärbar, wenn das sichtbare 3-dimensionale Volumen der Handtasche nur die Oberfläche der tatsächlich viel größeren 4-dimensionalen Struktur ist.

Puh, das war jetzt sehr viel theoretisches Zeugs für eine Blondine.

Der Nutzen:

Der klugen Frau geht es nicht bloß um irgendwelches blödes Wissen, sondern sie fragt: Was hab ich davon, dass ich das weiß?

Also Mädels:

  • Eine Handtasche verliert nichts! Es ist nur nicht immer alles zu sehen.
  • Also keine Panik, wenn sich ein Gegenstand der dort sein müsste grad nicht in der Handtasche zu befinden scheint. Nach 1- oder 2-maligem Schütteln oder auch bloß Öffnen befindet sich der Gegenstand mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder im sichtbaren Raumkontinuum!
  • Eine Handtasche ist innen immer VIEL größer, als sie von außen aussieht!
  • Klar, dass Männer sich immer über unsere Handtaschen wundern, denn die von ihnen üblicherweise benutzten Hosentaschen sind nicht mit dieser fortschrittlichen Technologie ausgestattet.

© Jula 2004

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